Unser Ziel war nicht uns über Menschen lustig zu machen, die es schwer haben zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Dabei klagen wir das mörderische Menschenbild der Incels an und dass diese die Verzweiflung ausnutzen um zu Rekrutieren. Menschen die keine Liebe finden haben Empathie verdient, aber es leiten sich dennoch keine Ansprüche daraus ab. Also auf die Handlungen anderer Menschen. Das Thema ist durchaus komplex, weswegen wir mit "Incels" von Veronika Kracher ja auch ein Buch dazu empfohlen haben.

Ich stimme euch zu, dass die Incel-Kultur sehr toxisch und unsympathisch ist und den Betroffenen nicht weiterhilft. Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass in der Art, wie über Incels gesprochen wird, immer auch eine große Verachtung mitschwingt, weil man sie aufgrund ihrer sexuellen Erfolglosigkeit als peinliche Versager betrachtet. In dem Zusammenhang finde ich es bemerkenswert, dass in einer Gesellschaft, die immer sensibler wird und in der verletzte Gefühle und mental health immer wichtigere Themen sind, der ungeheure Leidensdruck von Menschen, die keinen Zugang zu Liebe und Sex finden, doch eher belustigt oder schulterzuckend abgetan wird.